Energieeffizienzmaßnahme Gebäudeleittechnik im Rittergut des Ländliche Kerne e.V. in Nickelsdorf
FKZ: 67K18556
Laufzeit: 01.05.2022 bis 31.10.2023
Das Rittergut Nickelsdorf als zertifizierter außerschulischer Lernort nach BNE versorgt sich bereits zu
nahezu 100% aus erneuerbaren Energien und regionalen nachwachsenden Rohstoffen. Eine 10 kWp
sowie eine 5 kWp Photovoltaikanlage versorgen den Hof mit Sonnenstrom, ergänzt wird der
Selbstversorgungsgrad durch einen 6 kWh Batteriespeicher.
Wärmeseitig versorgt sich das Rittergut mit einer Solarthermieanlage und 2 Holzheizkessel
(Scheitholz und Holzhackschnitzel). Überschusswärme wird in ca. 6.000 Liter Puffern gespeichert.
Sukzessive werden auch die technischen Anlagen und EDV auf energieeffiziente Technik bei Ersatzbeschaffungen erneuert.
Die Heiztechnik aus 1994 und 2002 wurde bereits 2020 zum Teil auf aktuellen technischen Stand
gebracht. Der Holzkessel wurde durch moderne Scheitholzvergasertechnik ersetzt und die
Wärmepufferung von 1.000 Liter auf 6.000 Liter versechsfacht. Die Heizverteilung und Steuerung war
allerdings noch auf altem Stand und Standard.
Optimierung der Heizverteilung für das Gebäude nachfrageorientiert, präsenzgesteuert
Eine bedarfsgerechte Steuerung der Heizkreise sowie eine strikte Trennung des
Niedertemperaturheizkreises in den Gebäudetrakten war nicht vorhanden. Daher wurde eine
Automatisierung und damit Optimierung der Handhabung der Heizung bzw. der einzelnen
Erzeugungsanlagen eingerichtet.
Eine zentrale Ansteuerung der Heizkessel, der Solarthermie‐Anlage sowie der Speicherladung
soll zu einem vereinfachten Handling und zu geringerem Personaleinsatz führen, welcher
dann für andere Tätigkeiten zur Verfügung steht. Nicht zuletzt soll durch die wirkungsvolle Erzeugung,
die effiziente Speicherung und intelligente Verteilung der Wärme auch eine Einsparung des
Rohstoffverbrauchs (nachwachsender Rohstoff Holz) erzielt werden.
Notwendigkeit der Zuwendung
Pandemie bedingt war die Belegung im Jugendgästehaus/ Schullandheim in 2020 und im 1. Halbjahr
2021 auf nahezu 0% zurückgegangen. Die laufenden Betriebskosten konnten aber kaum reduziert
werden. Dadurch sind die liquiden Mittel und Reserven, speziell für Neu‐/ Ersatzbeschaffungen
aufgebraucht worden.
Um den Betrieb als außerschulischer Lernort für bspw. Schulausflüge weiter aufrecht erhalten zu
können, sind Beschaffungen zu tätigen, die aus dem laufenden Umsatz und Rücklagen nicht in Gänze
finanziert werden können. Investition in die Heizungsoptimierung bei Ansteuerung und Leittechnik der bedarfsgerechten Verteilung ist
(speziell derzeit) kostenintensiv und muss dazu von Fachunternehmen geplant und betreut werden.
Gefördert wurden die Investitionen in die Gebäudeleittechnik und Heizungsoptimierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz.